Du hast also einen neuen Mieter gefunden. Vertrag unterschrieben, Schlüsselübergabe geplant, alles läuft? Moment. Wenn du jetzt denkst, damit sei der Großteil erledigt, darf ich dich kurz zurückholen: Der eigentliche Stress beginnt oft genau nach dem Vertragsabschluss – beim Einzug.
Denn da zeigt sich, ob du vorbereitet bist oder improvisierst. Und glaub mir, deine Mieter merken das sofort. Chaos beim Übergabeprotokoll, vergessene Schlüssel, offene Fragen zum Zustand der Wohnung – alles Punkte, die dir später um die Ohren fliegen können. Genau deshalb sind move-in checklist templates for landlords nicht einfach nur „nice to have“, sondern fast schon ein Rettungsring im Vermietungsalltag.
Was bringt dir so eine Einzugs-Checkliste überhaupt?
Stell dir vor, du übergibst eine Wohnung ohne Plan. Du läufst mit dem Mieter durch die Räume, versuchst dich zu erinnern, ob der Kratzer im Parkett schon vorher da war, ob die Dunstabzugshaube funktioniert, ob die Fenster ordentlich schließen…
Und dann, ein halbes Jahr später, beim Auszug: Diskussionen. Ärger. Vielleicht sogar rechtlicher Streit.
Eine strukturierte Checkliste sorgt dafür, dass alles dokumentiert ist – sauber, fair und nachvollziehbar. Für beide Seiten. Sie schafft Klarheit, schützt dich vor unnötigen Reparaturkosten und zeigt deinem Mieter gleichzeitig: Hier wird professionell gearbeitet.
Was gehört auf die Liste? (Mehr, als du denkst)
Eine gute Checkliste deckt mehr ab als nur „Wände gestrichen“ oder „Boden sauber“. Hier ein paar Punkte, die definitiv rein sollten:
- Zustand der Böden (Kratzer, Flecken, lose Fliesen)
- Wände & Decken (Bohrlöcher, Risse, Feuchtigkeit)
- Fenster & Türen (funktionieren sie einwandfrei?)
- Sanitäranlagen (Abflüsse, Wasserhähne, WC-Spülung)
- Heizkörper & Thermostate (heizen sie? gibt’s Roststellen?)
- Elektrik (Schalter, Steckdosen, Lampen)
- Küche (Geräte, Arbeitsflächen, Dunstabzug, Kühlschrank)
- Zählerstände (Gas, Wasser, Strom – immer notieren!)
- Schlüsselanzahl (Wohnung, Briefkasten, Keller, ggf. Garage)
Zusätzlich ist Platz für Fotos immer eine gute Idee. Ein Bild sagt schließlich mehr als 1000 Worte – gerade, wenn’s später mal kritisch wird.
Digital oder auf Papier?
Die gute Nachricht: Du kannst beides machen. Viele Vermieter schwören auf die klassische Variante mit Ausdruck, Klemmbrett und Kugelschreiber. Andere arbeiten lieber digital – mit Apps wie „Vermietet.de“, „Vermieterwelt“ oder schlichten PDF-Vorlagen zum Ausfüllen auf dem Tablet.
Wichtig ist nicht das Medium, sondern die Sorgfalt. Nimm dir wirklich Zeit für die Übergabe. Geh Raum für Raum durch. Hake ab, was in Ordnung ist. Mach dir Notizen, wo es Mängel gibt. Lass den Mieter alles gegenzeichnen.
Fehler, die du vermeiden solltest
Es gibt so ein paar Klassiker, über die viele stolpern – vor allem, wenn man gerade erst anfängt zu vermieten:
- Zu grob bleiben: „Küche in Ordnung“ ist kein Eintrag. Was genau? Alle Geräte? Die Schubladen? Die Spüle?
- Keine Fotos machen: Selbst bei minimalen Mängeln – Bilder schützen dich später vor falschen Vorwürfen.
- Nichts gegenzeichnen lassen: Nur mit Unterschrift ist die Liste auch rechtlich wasserdicht.
- Die Liste zu spät übergeben: Nicht zwei Wochen nach dem Einzug, sondern direkt bei Schlüsselübergabe.
Templates – warum sie dein bester Freund werden
Und jetzt kommt der entspannte Teil: Du musst das Rad nicht neu erfinden. Im Netz findest du mittlerweile unzählige move-in checklist templates for landlords, die du direkt nutzen oder anpassen kannst. Manche sind super simpel, andere fast schon zu detailliert – aber gerade als Startpunkt sind sie Gold wert.
Sie helfen dir, nichts Wichtiges zu vergessen, schaffen einen roten Faden für die Übergabe und sparen dir auf Dauer eine Menge Zeit. Und: Sie machen Eindruck. Denn professionelle Checklisten zeigen deinen Mietern, dass du organisiert bist – und das schafft Vertrauen.
Und was ist mit dem Auszug?
Klar – auch dafür gibt’s Checklisten. Viele Vermieter nutzen einfach dieselbe Liste nochmal rückwärts. Heißt: Zustand beim Einzug vs. Zustand beim Auszug vergleichen. Alles, was sich verschlechtert hat, ohne dass es „normale Abnutzung“ ist, kann dann dokumentiert und ggf. verrechnet werden.
Aber auch hier gilt: Je klarer der Einzug geregelt war, desto einfacher ist der Auszug. Das ist kein Mythos – das ist Erfahrungswert.
Fazit: Organisation ist keine Bürokratie, sondern ein Schutzschild
Als Vermieter trägst du Verantwortung – nicht nur für deine Immobilie, sondern auch für einen reibungslosen Ablauf beim Ein- und Auszug. Gute Checklisten sind keine Formalität, sondern deine stille Versicherung gegen spätere Diskussionen.
Ob digital oder analog, ob schlicht oder detailliert – wichtig ist, dass du sie nutzt. Und dass du deinen Mietern klar zeigst: Hier läuft alles fair und transparent.
Denn genau das macht den Unterschied zwischen „Ach Mist, hätte ich das mal aufgeschrieben…“ und einem professionellen „Alles dokumentiert – kein Problem.“
Und wer weiß – vielleicht ist genau diese Sorgfalt der Grund, warum deine Mieter später sagen: „Mit diesem Vermieter zieh ich gern wieder ein.“